Extrait du Livre de la Fondation Robert Krieps:
“La crise du logement au Luxembourg et les moyens d’en sortir“;
publié en Spetembre 2022
Logement
Communiqué de Presse:
Comment trouver un accord politique sur la réforme du bail à loyer ?
Posted on January 6, 2023
Au Luxembourg, « 40,2 % des locataires ont des difficultés à terminer les fins de mois »[1]. Une nième statistique qui justifie que l’État, au nom du droit au logement et de la défense des plus démunis, devrait fixer un plafond des loyers.
Dans ce contexte, le 6 octobre 2022, le Ministre du Logement a présenté sa nouvelle réforme de la législation sur le bail à usage d’habitation. Il s’agit d’un projet de loi revu et complété, à la suite d’une première tentative de juillet 2020, qui a nécessité plusieurs adaptations en raison des avis du Conseil d’État, des chambres professionnelles et notamment des commentaires de certains acteurs de la société civile.
Un plan Marshall logement pour la Ville de Luxembourg !
Posted on December 19, 2022Soutenir l’artisanat en développant le parc locatif abordable de la Ville de Luxembourg.
Dans sa Note de Conjoncture, présentée le 5 décembre dernier, le STATEC parle d’un « net refroidissement sur les prix des logements »[1]. A priori, après des années d’explosion des prix, on serait tenté de se réjouir de cette nouvelle. Malheureusement elle va de pair avec le risque d’entraîner une baisse des investissements privés dans de nouveaux projets de construction, aggravant, à moyen terme, la crise du logement au Luxembourg.
Ne serait-ce pas le moment idoine pour un acteur public, comme la Ville de Luxembourg, qui se trouve à l’épicentre de cette crise du logement avec les prix les plus élevés du marché grand-ducal, d’investir massivement pour d’une part soutenir l’activité de construction et d’autre part se constituer un parc locatif abordable digne de ce nom ?
Dans sa carte blanche du 7 novembre 2022, Monsieur David SYENAVE, Partner Real Estate d’EY Luxembourg, a plaidé pour une réforme de la TVA, plus précisément selon l’auteur « un projet de réforme autour de la fiscalité concernant les investissements immobiliers pourrait être un levier efficace et peu complexe à mettre en place » afin de lutter contre la crise du logement au Luxembourg.
Une thèse qui nécessite analyse, car elle apparait plus que discutable, surtout d’un point de vue d’équité fiscale.
Commentaire sur la deuxième proposition de réforme du bail à loyer du Ministre KOX.
Le Ministre du Logement a profité de la Semaine du Logement, afin de présenter sa réforme de la législation sur le bail à usage d’habitation. Il s’agit d’un projet de loi revu et complété, après qu’un premier essai de juillet 2020 a nécessité plusieurs adaptations en raison des avis du Conseil d’État, des chambres professionnelles et surtout aussi en raison des commentaires de certains acteurs de la société civile.[1]
Un élément clef des amendements apportés est la révision du plafond des loyers. Actuellement, le loyer annuel maximal que le bailleur peut demander pour un logement est fixé à 5 % du capital investi[2]. Dans son premier essai de refonte, présenté en date du 29 juillet 2020, Monsieur le Ministre a été d’avis qu’il serait « utile de maintenir la règle du plafond du loyer annuel fixé à 5 % du capital investi »[3], sans précision quant à son utilité.
„Nous ne pourrions rien faire de mieux que de faciliter l’acquisition d’une maison à ceux qui ont l’intérêt à l’acquérir. C’est pour ceux-là que nous travaillons.“[1] Mit diesen klaren Worten definierte der damalige Staatsminister Paul EYSCHEN im Jahr 1902 vor der luxemburgischen Abgeordnetenkammer die Wohnungspolitik seiner Regierung. Heute, 120 Jahre später, stehen in der Wohnungsfrage nicht mehr vorrangig die hygienischen Wohnzustände im Mittelpunkt politischer Diskussionen, sondern schlichtweg die Erschwinglichkeit des Wohneigentums auf luxemburgischem Grund und Boden.
Die boomende Wirtschaft hatte in den letzten Jahren einen Kaufrausch für alles Mögliche ausgelöst, von Aktien über Kryptowährungen bis hin zu Immobilien. Der luxemburgische Immobilienmarkt hat ungekannte Preisanstiege verzeichnet: + 10,1 % im Jahr 2019, + 14,5 % im Jahr 2020, + 13,9 % im Jahr 2021[2]. In den letzten Monaten redeten Politiker von Zeitenwende, für unsere Generation unbekannte Inflationsängste machten sich breit und zwischenzeitlich büßten einige Aktien-Indexe mehr als 15 % an Wert ein. In diesen Zeiten fragen sich Immobilieninvestoren und Eigenheimbesitzer wie Immobilien auf Inflation reagieren? Die Frage, die sich aber aufdrängt, ist, ob Immobilienpreise und Inflation positiv korrelieren, sprich in welchem Maß führt eine höhere Inflation zu höheren Immobilienpreisen?
Eine Wohnung: reines Finanzprodukt oder familiäres Zuhause?
Posted on March 27, 2022Monopoly, eines der bekanntesten Brettspiele der Welt, hat uns in unserer Kindheit schon über so manches verregnetes Wochenende hinweggetröstet. Im Spiel konkurrieren die Spieler um begrenzten Grund- und Immobilienbesitz. Gewinner ist der Spieler, der seine Konkurrenten durch das Erheben von Mieten auf seinem Grund- und Immobilienbesitz vollständig enteignet hat.
Monopoly ist aber auch eine spielerische Darstellung gesellschaftlicher Realitäten. Den Mitspielern wird einerseits bewusst, was eine monopolistische Verteilung des Immobilienbesitzes bedeutet, andererseits wird ihnen vor Augen geführt, dass Grund- und Immobilienbesitz nicht selten ein reines Zufallsprodukt ist. Im Spiel wird dieser Zufall durch Würfeln herbeigeführt. Im realen Leben, vor allem in Luxemburg, entscheidet über solchen Besitz immer häufiger – insbesondere wegen der hohen Grundstückspreise[1] – nicht mehr die Erwerbstätigkeit, sondern das Geburtslos: Das Geburtsjahr und die Familie, in die man hineingeboren wird, sind auf dem Weg zum bescheidenen Eigenheim immer auschlaggebender.
Bei der aktuellen Preisentwicklung ist dies auch nicht verwunderlich. Im Jahr 2010 kostete eine 80 m2 Immobilie im Landesdurchschnitt noch ungefähr 293.680 Euro. Ende 2020 waren es schon 593.200 Euro.[2] Setzt sich die durchschnittliche Preissteigerung der letzten Dekade ungebremst fort, wird ein solches 80 m2-Appartement im Landesdurchschnitt im Jahr 2030 um die 1,2 Millionen Euro kosten!
Das Epizentrum dieser nationalen Preisexplosion befindet sich in Luxemburg-Stadt. Hier kosteten 80 m2 im Jahr 2015 noch ungefähr 420.000 Euro. Knapp sechs Jahre später muss man schon über 920.000 Euro dafür auf den Tisch legen.[3] Hier könnte man also 2030, bei einem ungebremsten Preisanstieg, bei weit über 2,5 Millionen Euro für eine 80 m2-Immobilie liegen.
Auch wenn solche Extrapolationen mit Vorsicht zu genießen sind, untermauern sie aber die Notwendigkeit resoluten politischen Handelns und Umdenkens in der Wohnungsfrage; dies mit dem Ziel, solche Preisauswüchse zu verhindern und das Primärbedürfnis nach „Wohnen in Luxemburg“ in erschwingliche Sphären zurückzuführen.
Um die Wucher auf dem Immobilienmarkt in humane Grenzen zu lenken, muss sich der gesellschaftliche Umgang mit dem Bauland, durch politischen Mut und Energie, verändern. Dies ist keine Utopie, sondern eine realistische Zukunftsperspektive.
Sind die Immobilienpreise zwischen 2010 und 2017 um 4,5 % bis 5 % pro Jahr gestiegen, hat sich die Preisentwicklung in den vergangenen Jahren verschärft: + 9,2 % im 4. Trimester 2018, + 10,7 % im 4. Trimester 2019, + 16,7 % schließlich im 4. Trimester 2020. Diese nackten Prozentsätze lassen sich am besten an Hand eines konkreten Beispiels illustrieren: kostete eine 80m2 Immobilie im Jahr 2010 im Landesdurchschnitt noch ungefähr 293.680,- €, waren es Ende 2020 schon 593.200,- € (+ 101 %)[1]. Würde sich die durchschnittliche Preissteigerung der letzten Dekade ungebremst fortsetzen, würde ein solches 80 m2 Appartement im Landesdurchschnitt (!) im Jahr 2030 um die 1,2 Millionen Euro kosten!
Die Wohnungspolitik muss innenpolitisch, wie die Klimakrise international, zur absoluten Priorität einer zukunftsorientierten Politik in den 2020er Jahren werden. Einige Politiker behaupten „dass sich viele Menschen kein Eigenheim leisten können, weil zu groß gebaut werde“[2], andere sehen in „der konsequenten Erweiterung des Bauperimeters“ die ultimative Lösung für die Wohnungsfrage[3], wiederum andere, darunter Teile der aktuellen Regierung, sind der Überzeugung einiges Mehr an Sozialwohnungen würden die Wende bringen[4] – ein jahrelang politisch verschlepptes Problem lässt sich so leider nicht nachhaltig lösen.
Warum ein resolutes Vorgehen in der Wohnungs- und Klimakrise für die junge Generation eine Notwendigkeit ist.
Nächste Woche wird der Premierminister Xavier BETTEL im Parlament seine alljährliche Rede zur Lage der Nation halten und dabei die politische Agenda seiner Regierung für das kommende Jahr festlegen. In der Vergangenheit konnte der Premierminister inhaltlich schwerlich an die Reden seiner Vorgänger heranreichen, da er es leider allzu oft verpasste den zentralen Zukunftsthemen, wie zum Beispiel Wohnungsnot und Klimakrise, den nötigen Stellenwert einzuräumen; ein weiteres Ignorieren dieser Themen wäre für die jüngeren Generationen eine Katastrophe.
Wunsch und Wirklichkeit der koxischen Wohnungspolitik.
Posted on September 2, 2021Analyse der aktuellen und Ausblick auf eine mögliche zukünftige Wohnunspolitik.
“Den Equiliber ass aus dem Gläichgewicht”[1] mit diesen Worten kommentierte der Wohnungsbauminister Henri KOX unlängst die luxemburgische Wohnungskrise. Wobei Wohnungskrise? Mit diesem Begriff scheint der Minister sich nicht so recht anfreunden zu können. „No der ganz katastophaler Kris déi mir elo am Moment am Gangen sinn, wellen mir net nach weider an eng Logementskris rutschen“[2] oder „D’Urgence ass am Ament bei 2.000 bis 3.500 Leit“[3] sind zwei Aussagen mit denen der Wohnungsbauminister offenkundig durchblicken lässt, dass für ihn der Begriff Wohnungskrise eine Übertreibung der Situation darstellt.
Die Tatsache, dass wir unmittelbar auf eine gesamtgesellschaftliche Wohnungskrise zusteuern und wohnen in Luxemburg – ohne finanzielle Unterstützung von Dritten – für breite Teile der jungen Generation längst ein Luxus geworden ist, sollte, bei + 16,7 % Preissteigerung im letzten Jahr[4], unbestreitbar sein. Der Begriff Wohnungskrise würde die aktuelle Situation und vor allem die Dringlichkeit des politischen Handelns also gut beschreiben. Auch wenn es sich hierbei primär nur um einen Unterschied in der Begrifflichkeit handelt, sollte man aber nicht außer Acht lassen, dass, genauso wie in der Klimapolitik, nur der, der die Dringlichkeit des Problems erkennt, auch gewillt und in der Lage ist, angepasste Maßnahmen zu ergreifen!